Die externe Qualitätssicherung in der interventionellen Kardiologie (GQH) bestätigt hohe Versorgungsqualität
Im aktuellen GQH-Report zeigte sich erneut, dass die Indikation zur invasiven elektiven Koronarangiografie anhand objektivierbarer, nicht invasiver Ischa?miezeichen in 93 Prozent der Fälle vorgelegen hatte, während hessenweit dies nur in knapp 52 Prozent der Fall war. Dies ist auf eine sehr sorgfältige und individuell angepasste Vordiagnostik zurückzuführen. Das Ziel, unnötige Herzkatheteruntersuchungen zu vermeiden, ist damit sehr gut umgesetzt. Entsprechend niedrig lag auch der Anteil der Untersuchungen ohne pathologischen Koronarbefund mit 21 Prozent gegenüber 33 Prozent hessenweit.
Vergleichbar mit dem Hessenwert von 72 Prozent wurde hingegen bei akutem Herzinfarkt eine schnelle Intervention in 71 Prozent der Fälle erreicht, gemessen anhand der „Door-to-Balloon-Zeit“, die unter 60 Minuten liegen soll. Diese Zeiten werden im Krankenhaus Nordwest nahezu in Echtzeit im Krankenhausinformationssystem mit Hilfe von Barcode-Scannern dokumentiert und sind daher besonders realistisch. Beschönigende kürzere Zeitspannen sind mit diesem System nicht zu dokumentieren, allenfalls systembedingt längere Zeiten bei Nachdokumentationen von na?chtlichen Notfalleingri en. Auch hinsichtlich der Erfolgsquote, des Erreichens des Rekanalisationsziels bei Patienten mit oder ohne Herzinfarkt, zeigten sich vergleichbare (84 Prozent) oder sogar leicht überdurchschnittliche (98 Prozent) Resultate. Ein Schwerpunkt der interventionellen Kardiologie am Krankenhaus Nordwest liegt in der Notfallbehandlung zum Teil auch wiederbelebter Patienten, die jederzeit sowohl eine Angiografie in Interventionsbereitschaft erfahren als auch einer komplexen Intensivbehandlung zugeführt werden können. Entsprechend erfreulich lag auch das Verhältnis der beobachteten zu erwarteten Todesfällen bei Koronarinterventionen bei 0,93 (hessenweit 1,0). Zusammen mit der seit zwei Jahren in der Kardiologie eingeführten Kryoballontherapie zur Pulmonalvenenisolation bei
Patienten mit paroxysmalem Vorhofflimmern erfolgt eine umfassende kardio- logische Beurteilung, Untersuchung und Therapie, die sich nicht nur isoliert am morphologischen Koronarbefund festmacht. So sind Teilnahmen an randomisierten Studien zur Herzinsuffizienztherapie ebenso Bestandteil der am Patientenwohl ausgerichteten Arbeit wie auch aktuell Studien zur Schlaganfallvermeidung bei Patienten mit Elektrokardioversion bei neu aufgetretenem Vorhof- immern. Die nicht nur räumliche Nähe zu einer großen überregionalen Stroke-Unit am Krankenhaus Nordwest ermöglicht eine den Erfordernissen angepasste enge interdisziplinäre Zusammenarbeit.