Multiple Sklerose – Betroffene können dank moderner Therapien ein fast normales Leben führen
Multiple Sklerose (MS) gilt als "Krankheit mit den 1.000 Gesichtern", weil ihre Symptome so vielfältig sind und sich von Patient zu Patient stark unterscheiden können. Heute stehen den rund 250.000 MS-Patienten in Deutschland eine Vielzahl von Therapeutika zur Verfügung, um ein normales Leben mit Familie und Beruf führen zu können. Die Klinik für Neurologie am Krankenhaus Nordwest, die mit ihrem MS-Zentrum erneut durch den Bundesverband der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) als MS-Schwerpunktzentrum zertifiziert wurde, verfügt über eine große Expertise zur Behandlung MS-Erkrankter.
Noch in den 80er Jahren galt ein Patient mit der Diagnose MS als unheilbar. Die Patienten lebten etwa 15 Jahre kürzer und nahmen aufgrund der verschiedenen Behinderungen weniger am Leben teil. Ein effizientes Patientenmonitoring und der Einsatz hochspezifischer Multiple-Sklerose-Therapien verhindern heute bei den meisten Betroffenen ein Fortschreiten der Erkrankung: „Wer heutzutage an schubförmiger MS erkrankt, hat die gleiche Lebenserwartung wie die Normalbevölkerung und kann ein ganz normales Leben mit Familie und Beruf führen“, sagt Prof. Dr. Uta Meyding-Lamadé, Chefärztin der Klinik für Neurologie am Krankenhaus Nordwest. „Heute sind 80 Prozent der MS-Patienten berufstätig, das wäre vor ein paar Jahren noch nicht vorstellbar gewesen.“
Die MS ist eine über viele Jahre chronisch verlaufende immunvermittelte Erkrankung. Bei Diagnosestellung handelt es sich meist um junge Erwachsene, bei denen Familienplanung, Umgang mit Erkrankung innerhalb der Familie, sowie Kinderwunsch (Schwangerschaft und Stillen) eine große Rolle spielen.
Die Ursachen der neurologischen Erkrankung sind bis heute noch nicht geklärt. Durch intensive Forschung und neue Untersuchungsverfahren haben sich die Diagnose- und Therapiemöglichkeiten in den vergangenen Jahren jedoch erheblich verbessert: „Entscheidend ist eine rechtzeitige Diagnosestellung und vor allem eine frühe und effektive Behandlung“, so Prof. Meyding-Lamadé.
Zertifizierte MS-Therapie
Das MS-Zentrum der Klinik für Neurologie, das erneut durch die DMSG als MS-Schwerpunktzentrum zertifiziert wurde, führt jeweils angepasst an Krankheitsverlauf und Erkrankungsschwere des einzelnen Patienten sämtliche moderne MS-Therapien durch. Das nach den Vergabekriterien der DMSG ausgestellte Zertifikat muss regelmäßig erneuert werden. Neben diagnostischen Möglichkeiten fließen auch therapeutische Aspekte und der persönliche Umgang mit den Patienten in die Vergabekriterien der DMSG ein. Im MS-Zentrum des Krankenhauses Nordwest besteht beispielsweise die Möglichkeit an klinischen Studien teilzunehmen. Auch eine enge fachübergreifende Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten und das Angebot für regelmäßige Fortbildungen und Symposien wurde besonders positiv bewertet. „Wir freuen uns sehr über diese erneute Zertifizierung, die wir nun bereits zum fünften Mal in Folge erhalten“, so Prof. Meyding-Lamadé.
Neben der stationären Akut- und Elektivversorgung bietet die Klinik auch eine ambulante spezialfachärztliche Versorgung im Rahmen der MS-Ambulanz an. Darüber hinaus werden regelmäßig Informationsveranstaltungen gemeinsam mit der Deutschen Multiplen Sklerose Gesellschaft Landesverband Hessen e.V. angeboten.
Klinik für Neurologie
Multiple Sklerose Ambulanz
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