Erfolgreiche erste roboterassistierte radikale Zystektomie am Krankenhaus Nordwest
Bei der radikalen Zystektomie handelt es sich um eine komplexe Operation, bei der die gesamte Harnblase sowie umliegendes Gewebe und Lymphknoten entfernt werden, um den Krebs vollständig zu beseitigen. „Die Etablierung dieses Operationsverfahrens an der Klinik für Urologie ist für uns ein bedeutender Meilenstein, so Prof. Dr. med. Inga Peters, Chefärztin der Klinik für Urologie. „Er unterstreicht unser Engagement, modernste Technologien zum Wohle unserer Patienten einzusetzen. Wir sind sehr stolz, diese fortschrittliche Behandlungsmethode nun als eine von sehr wenigen Kliniken im Rhein-Main Gebiet anzubieten und damit die Lebensqualität unserer Patienten erheblich zu verbessern.“
Die roboterassistierte radikale Zystektomie wird hauptsächlich bei Patienten mit muskelinvasivem Blasenkrebs, der bereits in das umliegende Gewebe eingetreten ist, angewendet. Es kann jedoch auch bei bestimmten Fällen von nicht-muskelinvasivem Blasenkrebs, die auf andere Behandlungen nicht ansprechen, in Betracht gezogen werden. Darüber hinaus kann es bei Patienten eingesetzt werden, die aufgrund ihrer körperlichen Verfassung von den minimal invasiven Vorteilen der roboterassistierten Chirurgie besonders profitieren.
Der minimal invasive Eingriff verursacht weniger Schmerzen und führt zu einer geringeren Narbenbildung. Die Patienten erholen sich schneller und können früher aus dem Krankenhaus entlassen werden. Durch die kleineren Schnitte ist das Risiko von postoperativen Infektionen deutlich reduziert. Darüber hinaus ermöglichen die hochauflösende 3D-Ansicht sowie die präzisen Bewegungen des Roboters eine genauere Entfernung des Tumorgewebes, was die Erfolgsaussichten der Operation verbessert.
Das roboterassistierte Verfahren verwendet modernste Technologie, bei der der Chirurg mithilfe eines Robotersystems hochpräzisierte Instrumente steuert. Dieses System ermöglicht eine dreidimensionale Ansicht des Operationsfeldes und erlaubt feinste Bewegungen, die mit der menschlichen Hand nicht möglich wären.
Mehr als 570.000 Menschen erhalten jährlich die Diagnose Blasenkrebs. Damit ist Harnblasenkrebs die achthäufigste Krebserkrankung weltweit. In Deutschland erkranken jährlich etwa 30.000 Menschen neu an Blasenkrebs. Männer sind häufiger betroffen, doch bei Frauen ist die Erkrankung zum Zeitpunkt der Diagnose oft bereits in einem fortgeschrittenen Stadium. Blut im Urin ist das Kardinalsymptom. Sehr häufig treten Beschwerden beim Wasserlassen, sogenannte irritative Miktionsbeschwerden, auf. Blasenkrebs hat mit 60–70 % eine hohe Rezidivrate – das heißt, nach vorläufig erfolgreicher Therapie tritt die Erkrankung oftmals wieder auf.