Hospital zum Heiligen Geist

Tagesklinische Behandlung in der Psychosomatischen Klinik

Ein Trend der multimodalen psychosomatischen Therapie geht in Richtung tagesklinischer Behandlung. Diese Therapieform wird von den Patienten zunehmend auch aktiv im Vorgespräch nachgefragt. In den letzten 15 Jahren haben sich daher allein im Hospital zum Heiligen Geist die Anzahl der tagesklinischen Behandlungsplätze von zehn auf 50 gesteigert.

Etwas mehr als ein Jahr nach Gründung der Psychosomatischen Klinik im Oktober 1996 wurde im Dezember 1997 die erste Tagesklinik mit neun Plätzen eröffnet. Zunächst noch provisorisch untergebracht, zog die Tagesklinik bald in den neu gebauten 6. Stock des Nordflügels. Im Januar 2005 wurde auf zehn Plätze aufgestockt und im Januar 2006 der Antrag auf eine Erweiterung um weitere 20 Plätze gestellt. Die Tagesklinik Fife 4 (früher 2.Nord) ging am 1.6.2007 in Betrieb. Im Oktober 2010 konnten wir abermals um 20 Plätze erweitern, die Tagesklinik Fife 6 entstand. Ende April 2013 zogen beide Tageskliniken in die renovierte und umgebaute Fischerfeldstraße 2 in den 4. (Fife 4) bzw 6. Stock (Fife 6) um, wo wir seit dieser Zeit den Großteil unserer tagesklinischen Patienten behandeln. Am Hospital zum Heiligen Geist haben die drei tagesklinischen Einheiten den vollstationären Bereich zahlenmäßig überholt. Zwei Tageskliniken arbeiten mit je 20 Plätzen, in je zwei Kleingruppen unterteilt. Die dritte Tagesklinik mit zehn Plätzen ist mit einer Zehn-Betten-Station zu einer Einheit verbunden. Dieses Modell ermöglicht den Patienten ohne Behandler- oder Gruppenwechsel den Übergang aus der voll- in die teilstationäre Therapie.

Trend geht in Richtung tagesklinischer Behandlung

Was aber macht die Besonderheiten der tagesklinischen Therapie gegenüber der vollstationären Behandlung aus?

Das multimodale Programm der Tagesklinik ist ähnlich intensiv wie im vollstationären Bereich mit in der Regel drei Einzeltherapiestunden pro Woche und den entsprechenden gruppentherapeutischen und nonverbalen-kreativen Angeboten. Gerade für Mütter oder Väter mit kleineren Kindern, die ihrem Kind die Trennungssituation einer vollstationären Behandlung ersparen möchten, bietet das teilstationä re Konzept eine gute Alternative. Die pflegerische Betreuung und Behandlung ist jedoch allein durch den Aufenthalt der Patienten von 8.15 bis 16.30 Uhr verändert und trägt der oftmals notwendigen Strukturierung des Alltags in der therapiefreien Zeit Rechnung. Der tägliche Wechsel zwischen dem häuslichen Umfeld und der Tagesklinik fördert die Transferleistung des therapeutisch Erarbeiteten. Zudem können die Erfahrungen zu Hause auch zeitnah in die Therapie eingebracht werden. Das Konzept der multimodalen Tagesklinik wirkt damit der Regression entgegen, kann für Patienten mit geringerer Struktur allerdings auch Überforderung bedeuten. Die Patienten müssen in der Lage sein, den täglichen Weg zu bewältigen und sich zu Hause, bis auf das in der Klinik gemeinsam eingenommene Mittagsessen, selbst zu versorgen. Aber in der gemein sam verbrachten Zeit lassen sich Kontakte mit anderen Menschen knüpfen, die für unsere häufig sozial zurückgezogenen Patienten von großer Bedeutung sind.

Die Wirksamkeit der tagesklinischen Behandlung im Vergleich zur vollstationären Therapie ist mehrfach untersucht worden: Hier schneiden tagesklinische Behandlungen gleich gut ab. Die Kostener sparnis ist wirtschaftlich von Bedeutung, da die Unterbringungs- und nachfolgende Kosten der Patienten wegfallen. Allerdings könnten wir uns als Klinik eine tagesklinische Therapie nicht ohne die Möglichkeit der vollstationären Einheit vorstellen, in der im Rahmen einer Krisenintervention ein Patient auch kurzfristig eine Nacht versorgt werden kann.

Für uns als Klinikteam ist es wichtig, das Erfolgsmodell Tagesklinik lebendig zu vertreten und weiter zu entwickeln.
Auf die nächsten 25 Jahre!

Chefärztin

Dr. med. Susanne Krebs

Telefon
Fax (069) 2196 - 2103
E-Mail rapisarda-eletto.christine(at)hohg(dot)de