AGNES-KARLL-SCHULE

Wer pflegt uns morgen? Oder warum Ausbildung in Pflegeberufen für uns so wichtig ist.

Wir brauchen gut ausgebildete und hochqualifizierte Pflegekräfte. Jeder von uns braucht irgendwann Pflege, denn von der Geburt bis zum Tod gibt es Situationen, in denen wir uns nicht selbst versorgen können.

Wir brauchen gut ausgebildete und hochqualifizierte Pflegekräfte
Jeder von uns braucht irgendwann Pflege, denn von der Geburt bis zum Tod gibt es Situationen, in denen wir uns nicht selbst versorgen können. Ein Unfall, eine langwierige oder chronische Erkrankung sowie Einschränkungen in der Alltagsbewältigung können Ursache dafür sein, stationäre Pflege im Krankenhaus, ambulante Pflege zu Hause oder stationäre Altenpflege in Anspruch zu nehmen. Darüber hinaus hat die demografische Entwicklung gravierende Auswirkungen auf die Pflegelandschaft. Mit der Alterung der Bevölkerung wächst auch die Anzahl der Pflegebedürftigen und der Bedarf an gut ausgebildeten und hochqualifizierten Pflegekräften.


Pflegeausbildung – wenige Angebote trotz großem Bedarf
Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und Altenpflege ist in Deutschland ein Ausbildungsberuf. Trotz Pflegenotstand und großem Bedarf an Pflegepersonal wird die Pflegeausbildung im Gegensatz zu den meisten Ausbildungsberufen durch den Gesetzgeber stark benachteiligt: Die Ausbildung zu einem Pflegeberuf wird über die Kranken- und Pflegekassen finanziert. Alle anderen Ausbildungsberufe in Deutschland werden aus Steuermitteln finanziert. Ausbilden dürfen nur Krankenhäuser mit einem bestimmten medizinischen Spektrum. Rehakliniken, ambulante Pflegedienste, kleine private Kliniken, ambulante OP-Zentren usw. dürfen nicht ausbilden, benötigen aber ebenfalls Pflegekräfte. Sie konkurrieren also mit den ausbildenden Krankenhäusern um Pflegekräfte. Erschwert wird das Ganze noch durch das Fehlen von Pflegepädagogen, die an den Pflegefachschulen unterrichten können. In Hessen werden pro Jahr nur etwa 20 Studienplätze für Pflegepädagogen angeboten. Viel zu wenig, um den Bedarf der Pflegefachschulen zu decken. Aufgrund dieser schwierigen Rahmenbedingungen und Einschränkungen in der Finanzierung kann nur eine begrenzte Anzahl von Ausbildungsplätzen angeboten werden. Allerdings geht der Bedarf an Pflegekräften weit über die Anzahl der angebotenen Ausbildungsplätze hinaus. Deshalb wurden und werden nach wie vor Pflegekräfte aus dem Ausland angeworben. In den 1970er Jahren z. B. aus Korea, später aus dem damaligen Jugoslawien und heute aus aller Welt.


Welche Rolle spielt die Ausbildung von Pflegekräften in der Stiftung Hospital zum Heiligen Geist?

In unserer Stiftung hat Ausbildung eine lange Tradition: Seit fast 50 Jahren wird an der Agnes-Karll-Schule der Pflegenachwuchs für die beiden Stiftungskrankenhäuser Krankenhaus Nordwest und Hospital zum Heiligen Geist ausgebildet. Diese Tradition wird mit der Entwicklung der staatlichen Krankenpflegeausbildung und den durch Agnes Karll in Gang gesetzten Professionallisierungsprozess bis heute fortgeführt.

Die neue Agnes-Karll-Schule

Die Berufsfachschule für Krankenpflege

Seit August 2016 haben die zukünftigen Gesundheits- und Krankenpfleger, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger sowie Krankenpflegehelfer ein neues Schulgebäude auf dem Gelände des Krankenhauses Nordwest. In den Neubau der Agnes-Karll-Schule, die Berufsfachschule für Krankenpflege der Stiftung Hospital zum Heiligen Geist, wurden rund sieben Millionen Euro investiert. Die Bauzeit betrug ein Jahr. Bis zu 320 Ausbildungsplätze für Krankenpflege werden ab sofort zur Verfügung stehen. Jedes Jahr werden an der Krankenpflegeschule etwa 60 neue Schülerinnen und Schüler der Gesundheits-
und Krankenpflege aufgenommen. Die Stiftung Hospital zum Heiligen Geist kooperiert seit 2009 mit dem Universitätsklinikum Frankfurt, mit dem Ziel, gemeinsam Pflegekräfte auszubilden.

Diese enge Zusammenarbeit führte zur ersten Zertifizierung einer universitären Ausbildungsstätte für Gesundheits- und Kranken- bzw. Kinderkrankenpflege und Krankenpflegehilfe in Deutschland. Neben der Ausbildung in einem Gesundheitsberuf bietet die Agnes-Karll-Schule in Kooperation mit der Carl Remigius Medical School (vormals Hochschule Fresenius) seit 2013 ein duales Studium mit dem Abschluss Gesundheits- und Krankenpflege (B.Sc.)“ an.

Kontakt

Agnes-Karll-Schule
Miriam Freudenberger

Telefon: (0 69) 7601 - 3543