Hospital zum Heiligen Geist

Kardiologie am Notfallstandort – Erweitertes diagnostisches Spektrum durch neuen CT

Die Abteilung für Kardiologie des Hospitals zum Heiligen Geist in Frankfurt, vertreten durch die beiden Oberärzte Dr. med. Alex Gehring und Dr. med. Yusuf Sarikaya, leistet einen wichtigen Beitrag zur Versorgung von kardiologischen Notfallpatienten in Frankfurt am Main. Herzstück der Abteilung ist die in der Zentralen Aufnahme und Ambulanz (ZAA) befindliche Chest Pain Unit (CPU) mit zugehörigen Strukturen wie der kardiologischen Überwachungsstation, der Notfallstation, dem Herzkatheterlabor, der kardiologischen Funktionsdiagnostik und der kardiologischen Ambulanz mit Schrittmacherambulanz.

Seit der erfolgreichen Zertifizierung der Chest Pain Unit durch die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie im Jahr 2010 haben mehr als 1.000 Patienten mit unklarem Brustschmerz im Hospital zum Heiligen Geist einen klar definierten und kontrollierten Diagnose- und Behandlungsalgorithmus durchlaufen. Dabei stehen den Kardiologen modernste Verfahren zur Diagnostik der Koronaren Herzerkrankung (KHK) zur Verfügung. Angefangen von neu eingeführten digital vernetzten EKG- und Belastungs-EKG-Geräten, mit denen in Sekundenschnelle an jedem Rechner im Haus ein EKG zur Verfügung steht, der raschen Bestimmung von Herzenzymen (hsTrop), einem modernen Herzkatheterlabor bis hin zu dem neuen leistungsstarken Computertomografen (CT) von GE Healthcare (Revolution EVO) kann die Diagnose der KHK schnell gesichert oder ausgeschlossen werden.  

Patienten mit einem akuten Myokardinfarkt werden sofort  im Rahmen der 24-Stunden-Herzkatheter-Bereitschaft behandelt. Das erfahrene und im letzten Jahr auch durch das AOK-Qualitätssiegel mit der höchsten Qualitätsstufe ausgezeichnete Herzkatheter-Team kann für die Behandlung auf sämtliche moderne Verfahren wie z. B. FFR-Messung (Druckdrahtmessung), Aspirationskatheter, Rotablator oder absorbierbare Stents zurückgreifen. Bei stabilen Patienten mit belastungsabhängigen Thoraxschmerzen, also beim Verdacht auf eine stabile KHK, hängt die Wahl der weiteren Untersuchungsverfahren von der sogenannten Vortestwahrscheinlichkeit ab. Anhand des Alters und der klinischen Präsentation des Patienten kann die Wahrscheinlichkeit für das Bestehen der KHK berechnet werden. Dabei wird in eine hohe, mittlere und geringe Wahrscheinlichkeit eingeteilt.
Als Screeninginstrument wird dabei in der Regel zunächst das  Belastungs-EKG eingesetzt. Der Hauptnutzen einer Belastungs-EKG-Untersuchung besteht bei Patienten mit normalem Ruhe-EKG. Nichtschlüssige Belastungs-EKG-Untersuchungen treten häufig auf. Bei diesen Patienten wird zunächst  eine nicht invasive Bildgebung mittels der Stress-Echokardiografie durchgeführt.

Stress-Echokardiografie

Die Stress-Echokardiografie ist ebenfalls ein Funktionstest, jedoch mit deutlich besserer Sensitivität (80-85 Prozent) als das reine Belastungs-EKG (45-50 Prozent). Bei der Stress-Echokardiografie erfolgt parallel zur Echokardiografie die Belastung entweder ergometrisch (Fahrrad oder Laufband) oder pharmakologisch, wobei die körperliche Belastung – wenn möglich – der pharmakologischen Belastung vorzuziehen ist. Pharmakon der Wahl ist das Katecholamin Dobutamin, es kann aber auch der Einsatz des Vasodilatators Adenosin in Betracht gezogen werden. Einschränkungen gibt es bei Patienten, die nicht gut schallbar oder nicht körperlich belastbar sind. Für diesen Fall, oder wenn die Belastungsbildgebung nicht aussagekräftig war, steht jetzt die im Haus verfügbare koronare CT-Angiografie zum Ausschluss einer KHK zur Verfügung. Die koronare CT-Angiografie liefert die besten Ergebnisse bei Patienten mit in niedrigem Bereich liegender mittlerer Vortestwahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer KHK. Das liegt daran, dass Verkalkungen mit zunehmender Vortestwahrscheinlichkeit (die wesentlich vom Alter abhängt) häufiger werden. Verkalkungen wiederum können zur Überschätzung des vorliegenden Stenosegrades führen.

Der Revolution EVO ist mit einer Leistung bis zu 89 Kilowatt der optimale CT für die Notaufnahme und Kliniken mit hohem Durchsatz und ermöglicht eine erweiterte klinische Bandbreite. Mittlerweile wurden im Hospital zum Heiligen Geist schon mehr als 100 Patienten erfolgreich mit dem neuen Verfahren untersucht. Für die Untersuchungsdurchführung und -auswertung haben sich der Chefarzt der Radiologie, Dr. med. Günter Messer, und der Leitende Arzt der Kardiologie, Dr. med. Alex Gehring, besonders qualifiziert. Werden bei der Untersuchung Engstellen gefunden und ist der Patient trotz optimaler Medikation noch symptomatisch, wird durch das kompetente kardiologische Team des Hauses die dann erforderliche Herzkatheteruntersuchung mit Gefäßdehnung und Stentimplantation vorgenommen. 

Kontakt

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Medizinische Klinik, Kardiologie
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Telefon: (0 69) 2196 - 7241